Nous sommes arrivés

Wir melden uns heute aus der vermeindlichen Versenkung, da wir bisher noch kein Internet zu hause haben. Dank Eduroam und Family Member Card für’s CERN kann ich aber vom Restaurant 1 heute den ersten Blog Post aus Frankreich/der Schweiz schreiben.

Aber von vorn angefangen: Am vergangenen Freitag starteten wir in Richtung Karlsruhe. Dort angekommen sollte mehr als die Hälfte unseres langen Weges hinter uns liegen. Nach einigen kleineren Staus erreichten wir auch unser Ibis-Budget-Mini-Zimmer und starteten noch einmal Richtung Innenstadt, um uns mit Lena zu treffen. Nach Kaffee, Kuchen, Eisschokoloade und den letzten Abstechern in deutsche Drogeriemärkte, Optiker und Lebensmittelgeschäfte fielen wir drei im Hotel ins Bett. Wir hatten kein Kinderbett und nur ein Zimmer, sodass Gustavs Schlafenszeit auch unsere sein musste. Umso besser, wir brauchten ja auch Kraft für den zweiten Teil der Strecke nach Genf.

Am nächsten Morgen starteten wir wieder und erreichten nach einem missglückten Fahrerwechsel (ich war nach 70 km so müde, dass ich wieder auf einen Rastplatz fahren musste und beim Einparken auch noch auf den Bordstein gehoppelt bin) um 3 unsere neue Bleibe in Saint Genis-Pouilly. Wir wohnen wirklich unglaublich nah am CERN, am Kindergarten und am Carrefour (Lebensmitteldiscounter). Lebensmittelländen sind hier nämlich längst nicht an jeder Ecke, wie bei uns in Deutschland. Von daher: ein echter Glücksfall. Zum verdammt hohen Preis…

Was gibt es sonst zur Wohnung zu sagen? Sie ist teilmöbliert. Zwar gibt es sogar Handtücher und Topflappen, aber insgesamt ist es doch ziemlich zusammengewürfelt und die Möbel sind zum Teil ziemlich alt. Also besteht hier definitiv noch Möbel- und Dekobedarf. Eine neue Couch und einen Kinderstuhl, sowie ein Bett für Gustav hatte Christian ja aber bereits mit seinem Vater gemeinsam besorgt. Auch Kisten haben die beiden Fleißigen bereits angefangen auszuräumen während ich in der vergangenen Woche noch mit Gustav in Coswig lebte.

Einige Impressionen folgen sobald ich Internet habe um die Bilder auf den Rechner zu laden 🙂

Weiter mit unseren bisherigen Erlebnissen: Am Samstag, nachdem wir angekommen waren und mit Gustav ein wenig im neuen Kinderzimmer gespielt hatten, machten wir uns auf zum Intermarché, Lebensmittel einkaufen. Natürlich brauchten wir locker doppelt so lange wie in Deutschland um nur das Nötigste zu besorgen, und bezahlten natürlich das Dreifache. Man muss aber auch sagen, dass die Lebensmittel hier eine sehr hohe Qualität haben und dass Essen in Deutschland einfach auch unglaublich billig ist. Ich hoffe, dass die Bauern hier mehr für ihren Liter Milch bekommen. Apropos Milch: Milch gibt’s hier am Marktplatz aus Automaten, ganz frisch vom Bauern zum selbst zapfen.

Nachdem wir auch herausgefunden hatten, welche Getreideflocken, welchen Fruchtmus und welche Quetschis Gustav hier essen kann, traten wir wieder den Heimweg an.

Am Sonntagmorgen machten wir zuerst einen Ausflug durch Saint Genis. Wir erkundeten alle (4!) Spielplätze und besuchten Markus und Stefanie, Christians ehemalige Kollegen aus Dresden.

Am Nachmittag überlegten wir nach Genf rein zu fahren, entschieden uns aber dann doch für ein weiteres Schläfchen und eine kurze Ortserkundungstour Teil 2.
Sonntagabend genießen Christian und ich zum ersten Mal den tollen Blick vom Balkon auf den Mont Blanc beim Abendessen. Urlaubsgefühl. Von jetzt an jeden Abend.

Am Montag startet Christians erster Arbeitstag. Ich besuche mit Gustav nahegelegene Spielplätze und versuche dem nun schon bekannten alten Mann aus Saint Genis (hatten wir Sonntag schon getroffen) auf Französisch verständlich zu machen, dass ich Gustav nicht für 2 Euro verkaufen möchte. Netter alter Herr, der es glaube sehr sehr amüsant findet, wie ich mich mit meinen Französischbrocken abmühe. Am Nachmittag ist es zu warm, um richtig rauszugehen, was den Nachmittag sehr lang werden lässt. Aber einen kurzen Ausflug in den nahegelegenen Gewerbepark (dort ist Gustavs Krippe) machen wir dann doch.

Am Dienstag wird es dann schon aufregender: Früh packen Gustav und ich Kisten aus und warten auf die Lieferung unserer Internetbox (die aber nicht kommt L) und am Nachmittag fahre ich mit dem Kleinen nach Val Thoiry, ein nahegelegenes Einkaufscenter. Das bedeutet auch, dass ich mit dem Auto durch den Kreisverkehr des Todes muss. Ahh, drei Spuren und ringsrum nur verrückte Franzosen mit ihren kleinen, nahezu unsichtbaren, verdellten Fiats, Renaults, …. Aber irgendwie ist es geglückt und der Mazda ohne Kratzer wieder da. In Thoiry erstehen wir erstmal ein Kinderzimmer-Türgitter und einen Wasserfilter. Das Wasser hier ist nämlich unglaublich hart und zerstört Wasserkocher, Kaffeemaschine, Bügeleisen ect..

Ansonsten bleibt nicht allzu viel Zeit zu shoppen, denn Gustav will wieder raus und spielen. Also fahren wir gleich weiter zum Piratenspielplatz! Müde und zufrieden sackt der Kleine abends ins Bett, nachdem er eine riesen Schüssel selbstgekochten Rote-Beete-Kartoffel-Möhrenbrei verputzt hat (auf dem Balkon, von wo aus wir dem Papa winken konnten).

Ja, so waren unsere ersten Tage. Was wir heute nachmittag machen, wissen wir noch nicht. Bei dem warmen Wetter ist es vielleicht eine gute Idee das klimatisierte Ikea zu besuchen. Jetzt genießen wir aber erstmal unseren Kaffee im Restaurant 1.

Liebe Grüße,

die Gumperts


7 Gedanken zu “Nous sommes arrivés

  1. Hallo ihr Lieben!
    Das klingt doch alles sehr schön! Für ein bisschen Urlaubsfeeling würde ich aktuell gerne tauschen 😉 der Blick vom Balkon ist wirklich fabelhaft! Die Wohnung hat auch einen schönen Schnitt und schönes Bad/Küche, nur die Möbel… ja da hast du Recht, da ist noch Nachholbedarf. Dann habt ihr jetzt bei der teilmöblierten Wohnung anders als bei einer leeren Wohnung das Problem, dass die vorhandenen Möbel irgendwo zwischengelagert werden müssen. Oder wie wird das geregelt? Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf eure eigene Einrichtung!
    Das heißt also Christian kann zu Fuß auf Arbeit gehen? Ist ja auch praktisch! Und ich finde es sehr spannend, dass die Familie mit ins CERN rein darf. Sicher nicht in die kritischen Bereiche aber trotzdem interessant!
    Lasst mehr von euch hören!
    Bei uns herrscht gerade wieder eine Hitzewelle bei 38 Grad. Auch nicht so schön! Da habt ihr es vielleicht ein bisschen kühler erwischt? Auf welcher Höhe über dem Meeresspiegel lebt ihr jetzt eigentlich?
    Ganz liebe Grüße!
    Julia

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    1. Hi Julia,

      die Möbel, die wir nicht brauchen – es sind wirklich nicht viele – holt der Vermieter ab. Da haben wir also keinen Stress. Außerdem haben wir auch eine riesige Garage, die als Zwischenlager gut reicht.
      Christian fährt mit dem Rad. Ich bin heute mit Gustav vom CERN heim gelaufen, was etwa 25 min dauert. Ich brauche dann noch etwa 20 min mit der Tram bis zur Arbeit, ab Oktober.
      In die Röhre kommen wir natürlich nicht rein, aber da arbeitet Christian ja auch nicht. Die Büros ect. sind unkritisch. Bin heute schon durch das Hauptgebäude (wie eine kleine Stadt mit Souvenirladen, Restaurant, Bank, Post, …) geirrt und habe einen Wickeltisch gesucht – Fehlanzeige.

      Wir haben hier auch unglaubliche Temperaturen. Tagsüber kann ich mit Gustav kaum rausgehen, weil es so heiß ist. Die Spielplätze sind zwar üppig, aber leider meist ohne Schatten. Nachts kühlt es runter, das ist wenigstens was.
      Wegen der Höhe musste ich auch Wikipedia fragen. Wir liegen zwischen 419 m und 502 m. Also schon höher als Dresden, aber kaum klimaverändernd.

      Liebe Grüße,

      A+C+G

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  2. He ihr 3 Abenteurer, sieht doch alles sehr gut, praktisch und spannend aus und was? da will jemand Gustav kaufen ;-)???? Nö nö behaltet den Süßen lieber mal :)) Viel Spaß beim weiter entdecken und ich find’s auch cool, dass ihr jederzeit ans CERN könnt.
    Schönen Tag euch und seid umarmt eure Mama/Oma

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  3. Hi ihr drei!
    Es war richtig schön, dass es auf eurer Durchreise mit einem Treffen in Karlsruhe geklappt hat 🙂 Danke für den Besuch und lebt euch schnell in euer neues Zuhause ein! Vertraut dem Zauber des Anfangs 😉
    Viele Grüße,
    Lena

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  4. Hallo Andrea und Männer, haben grad von Claudi Euren Block erhalten. Hört sich alles super an ! Wir wünschen Euch eine kurze Eingewöhnungszeit und alles Gute für alles Neue !
    Übrigens toll, dass Andrea dann von Gustav Französich lernen kann, denn er wird es in der Kita ja sehr schnell lernen.

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